Über die Möglichkeit für deutsche Unternehmen die russischen Sanktionen umzugehen
Als Reaktion auf die westlichen Wirtschaftssanktionen hat Russland seine Grenzen für westliche Agrarprodukte, Rohstoffe und Lebensmittel seit August vergangenen Jahres gesperrt. Auch die Unternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheimt sind nach wie vor von diesen Sanktionen betroffen. Die IHK teilte mit, dass knapp die Hälfte der regionalen Unternehmen Umsatzrückgänge von über 20 % im Russlandgeschäft erlitten. Teilweise mussten Arbeitnehmer entlassen werden. So gaben 19 % der von der IHK befragten Unternehmen an, dass entweder an dem deutschen Standort, bei Tochterfirmen oder Partnern in Russland Beschäftigung reduziert wurde.
Aus diesem Grund beweisen inzwischen einige Unternehmen ihre Kreativität und beliefern den russischen Markt beispielsweise über die Schweiz oder Länder des südamerikanischen Kontinents. Diese Länder sind von den russischen Sanktionen nicht betroffen, sodass durch entsprechende Kooperationen der russische Markt weiterhin beliefert werden kann.
Dass es im Wege von Kooperationsgründungen legale Möglichkeiten gibt, auch in den von den russischen Sanktionen betroffenen Bereichen Handel mit Russland zu betreiben, räumte neuerdings auch der russische Präsident im Rahmen des Besuches des griechischen Präsidenten ein. In dem Gespräch verwies er nämlich darauf, dass es durchaus möglich wäre, „ohne jegliche Interessenbeeinträchtigung und unter Wahrung sowohl des Sanktionsregimes als auch der geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen Gemeinschaftsunternehmen in der Agrarwirtschaft zu gründen, die allen Beteiligten Vorteile schaffen würden“ (Quelle:http://www.kommersant.ru/doc/2704738).
Hier bieten sich also auch für deutsche Unternehmen nach wie vor Chancen für einen Handel mit Russland. Es ist aus unserer Sicht empfehlenswert, unter der Berücksichtigung sämtlicher geltender Rechtssysteme ein Einzelfall orientiertes Kooperationskonzept zu erarbeiten, damit der Zugang zum russischen Absatzmarkt für das jeweilige deutsche Unternehmen wieder eröffnet wird.